Häufig gestellte Fragen (FAQs)

 

Eine Sanierung ist nur bei einer Kolonisation mit Erregern möglich, die sich auf der Haut und den Schleimhäuten befinden, also nur bei MRSA. Diese Maßnahme dient dem Entfernen von Bakterien auf der Haut und den Schleimhäuten. Eine Sanierung ist nicht das Gleiche wie eine Antibiotikatherapie bei einer Infektion. Durch spezielle antiseptische Waschlotionen und lokal applizierbare Antibiotika/Antiseptika (Nasensalben/Mundspüllösungen) sind diese Erreger relativ einfach zu entfernen.

Vor Beginn der Sanierung müssen alle persönlichen Hygieneartikel, Kosmetika und Schmuck (z. B. Cremes, Deodorants, Lippenstifte, Zahnbürste oder Haarbürste) ausgetauscht und künftig allein genutzt werden. Nach einigen Tagen ist die Sanierung abgeschlossen. Nachfolgende Abstriche kontrollieren den Erfolg. Bei Bakterien, die sich im Darm angesiedelt haben (wie VRE oder MRGN), kann keine Sanierung durchgeführt werden. Durch antiseptische Waschlotionen ist aber zumindest eine Keimzahlreduktion auf der Haut möglich. Die Maßnahmen zur Sanierung können durchaus belastend sein und in einigen Fällen nicht zum erhofften Erfolg führen. Problematisch sind MRSA besiedelte Wunden. Hier ist eine fachkundige Wundbehandlung und sorgfältiges Abdecken der Wunde unbedingt nötig.

 

 

Die Erreger sind mit bloßem Auge nicht erkennbar, so dass die Diagnose oft ein Zufallsbefund von bakteriologischen Untersuchungen der Haut, der Schleimhaut oder der Körperausscheidungen ist. Bei oben genannten Risikopersonen erfolgt bei Bedarf eine gezielte Untersuchung in Form einer Abstrichfolge an verschiedenen Stellen des Körpers.

 

 

  1. Personen, die lange Zeit in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Reha-Einrichtungen untergebracht waren oder sich in den letzten Monaten im Ausland aufhielten
  2. Personen mit Verletzungen, Operations- und chronischen Wunden oder invasiven Maßnahmen wie Kathetern und Sonden
  3. Personen mit Vorerkrankungen sowie Immungeschwächte (z.B. Diabetiker oder Dialysepatienten)
  4. Früh- und Neugeborene
  5. ältere Menschen
  6. Personen aus den Bereichen der Nutztierhaltung und Veterinärmedizin

 

 

  1. direkter Kontakt, z. B. über die Hände, von Haut zu Haut, Kontakt mit Körperausscheidungen
  2. indirekter Kontakt über Tröpfchen, z. B. bei einer Besiedlung des Nasen-Rachenraumes oder der oberen Atemwege (Niesen, Husten, Singen, etc.)
  3. Kontakt über Vektoren, z. B. kontaminierte Gegenstände


Die Übertragung auf andere Menschen verläuft fast immer unbemerkt, ohne dass eine Erkrankung entsteht. Im Allgemeinen sind die multiresistenten Erreger für gesunde Menschen ungefährlich - ein ausgewogenes, körpereigenes Mikrobiom stellt einen ausreichenden Schutz vor einer Besiedlung dar. Schätzungsweise 1 bis 5 von 100 Menschen sind MRE-Träger, ohne dass diese Menschen krank sind. Man sagt, sie sind „kolonisiert“ (besiedelt). Häufig ist die Trägerschaft nur vorübergehend. Die gesunde Haut- und Darmflora kann die MRE nach einiger Zeit wieder verdrängen. Keinesfalls sollte die Trägerschaft ohne Krankheitssymptome mit Antibiotika behandelt werden. Dadurch verlängert sich oftmals die Trägerschaft, da die gesunde Flora geschädigt wird.

 

 

  1. MRSA (Methicillin resistente Staphylococcus aureus-Stämme)
  2. VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken)
  3. MRGN (multiresistente gramnegative Stäbchenbakterien wie z. B. Escherichia coli, Klebsiellen, Pseudomonaden, Acinetobacter)
  4. Clostridoides difficile